Kultur- und Museumsverein Laxenburg

Anlass der Gründung des „Kultur- und Museumsvereins Laxenburg“ war eine von der Marktgemeinde zum 600 jährigen Jubiläum der Markterhebung im Mai 1988 durchgeführte Ausstellung in den Festräumen des Grünne-Hauses. Zum ersten Mal gab es in unserem Ort eine Schau, die sich dem Thema „Laxenburg“ widmete und auf großes Publikumsinteresse stieß. Es waren dazu viele Leihgaben aus Privatbesitz und von öffentlichen Institutionen zusammengetragen worden, so dass der Wunsch entstand, wenigstens einen Teil dieser Objekte ständig zur Verfügung zu haben.

Eine kurze Unterredung zwischen dem damaligen Bürgermeister Prof. Heinrich SCHNEIDER und dem „General-Manager“ der Ausstellung Dir. Johann FOIST brachte die praktische Lösung eines lange gehegten Wunschtraumes: die Gründung eines Vereines zur Pflege der Geschichte Laxenburgs und in weiterer Folge zur Errichtung eines eigenen Museums. Die Aktivitäten setzten noch im selben Jahr mit einer Ausstellung „Der Schlosspark von Laxenburg“ im Gemeindesaal des Rathauses ein. In den folgenden Jahren gab es jeweils zwei oder drei Sonderausstellungen, entweder zum Thema Laxenburg oder mit Objekten eines Laxenburger Bürgers. Als Raum diente zunächst der Gemeindesaal, später die „Galerie Laxenburg“ in der Wienerstraße 16.

Parallel zu den Ausstellungen und Kulturreisen im In- und Ausland verlief die Suche nach einem geeigneten Raum für ein ständiges Museum. Endlich ergab sich die Möglichkeit einer bleibenden Lösung: Das ehemalige Feuerwehrhaus und das anstoßende landwirtschaftliche Casino in der Herzog Albrechtstraße 9.

Es diente damals schon seit einigen Jahren als Magazin für die Gemeindearbeiter, wurde frei und konnte nun durch den KMV genutzt werden; Baubeginn war September 1995. Was hier so einfach klingt, brauchte natürlich noch langwierige Planung und jahrlangen Umbau bis zur endgültigen Nutzung als Museum und Veranstaltungsraum. Die Konzeption des Umbaus geht auf einen Entwurf von Dipl. Ing. Dr. Heinz DÜRINGER zurück. Die ersten beiden Räume waren das Feuerwehrhaus; der sehr eindrucksvolle Hauptraum mit Säulen und Glasdach beruht im Grundriss auf dem alten Casino. Die umlaufende Galerie – von der aus man in die Depoträume im Dachgeschoß kommt – ist für die ständige Präsentation von Objekten zur Laxenburger Geschichte reserviert. In den  übrigen Räumen werden drei bis vier Mal pro Jahr wechselnde Ausstellungen angeboten. Für die farbliche Gestaltung des Inneren und zur Beratung bei der  Präsentation von Objekten in Rahmen oder in Vitrinen stand die Graphikerin Mag. Silvie PROIDL zur Verfügung.

Die Eröffnung fand am 26. Juni 1998 durch Landeshauptmann Dr. Erwin PRÖLL mit Präsentation der schönsten Stücke aus dem Besitz des Museums statt. Von April bis August 2001 folgte dann eine weitere bauliche Veränderung: es wurde das Dach über dem niedrigen Trakt erhöht und als Museumsdepot ausgebaut.

Im Lauf der Zeit erwuchsen dem KMV noch zahlreiche andere Aktivitäten. Es gab jährliche eine größere und eine kleinere Busfahrt ins In- oder Ausland; dazu kamen Theaterfahrten nach Wien, St. Margareten, Mörbisch oder Bruck/Leitha. Natürlich durfte auch der Besuch von Kunstausstellungen in Wien nicht fehlen. Allmählich wurden das jährliche Faschingskonzert (im Schloßtheater oder im Kaiserbahnhof) und die Veranstaltung „Advent im Museum“ zur Tradition. Natürlich nahmen wir auch an den Veranstaltungen der Marktgemeinde „Laxenburger Ferienspiel“ und „Christkindlmarkt“ teil.       

Unter den zahlreichen Wechsel-Ausstellungen soll die im Jahr 1999 gebotene umfassende Schau über den Laxenburger Maler Gustav SCHÜTT (1890-1968) besonders hervorgehoben werden; neben zahlreichen Werken von seiner Hand, konnten auch erstmals Dokumente zu seinem Leben  der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Eine der aufwendigsten Veranstaltungen des KMV war die im April 1991 dargebotene Doppelveranstaltung, die sich dem für Laxenburg charakteristischen Thema der „Falkenjagd“ widmete. Der Schloßpark bildete die Kulisse für einen historischen Festzug „Ein Jagdtag in Laxenburg“, die von Falkenmeister HIEBELER von der Rosenburg durchgeführt wurde. Parallel dazu war im Gemeindesaal die Ausstellung „Falknerei als höfischer Sport in Laxenburg“ vorbereitet worden. 

Seit Juni 1996 existiert unsere Zeitschrift „Laxenburg-Magazin“, die alle Vierteljahre erscheint, unser Programm bekannt macht und sich ganz allgemein mit der Kultur Laxenburgs in Geschichte und Gegenwart auseinandersetzt.

Diese knappe Überschau darf aber nicht abgeschlossen werden, ohne eine gleichfalls Tradition gewordene seit 1989 stattfindende Schau zu erwähnen: die alljährlich im Spätherbst durchgeführte Ausstellung „Laxenburg kreativ“, zu der alle Laxenburger eingeladen sind, ihre im Lauf des Jahres hergestellten Arbeiten in den verschiedensten Techniken zu präsentieren.